Siena – Unentdeckte Metropole der Kunst

Von den Etruskern bis zu den Medici
In der Hügellandschaft der südlichen Toskana erhebt sich die nach Florenz und Pisa dritte große Kunstmetropole der Region: Siena, einst Herrschaftszentrum der Etrusker. Seit dem frühen Mittelalter ziehen deutsche Könige durch die Region, um sich in Rom zum Kaiser krönen zu lassen. In ihrem Gefolge kommen die Stifter grandioser romanischer Abteien wie Sant‘Antimo in die Toskana. Im dauernden Wettstreit mit Florenz schufen die Sienesen ihre Domkirche. Begonnen als romanische Kuppelbasilika, wurde der Bau immer größer und reicher ausgestattet. Fast wäre er eine der monumentalsten Kirchen Italiens geworden – wären nicht Geld und künstlerische Kraft an ihr Ende gelangt. Was aber entstand, lässt heute noch staunen. Zeitgleich mit Giottos Kunst in Florenz und Assisi blüht auch die Malerei in Siena auf;
die Fresken des Simone Martini und anderer Meister schmücken die Kirchen und Klöster. Doch auch der Ratssaal der Stadt wurde durch gotische Maler – die Brüder Lorenzetti – reich ausgemalt. Erhalten hat sich der beachtenswerte Freskenzyklus von der ‚Guten und Schlechten Regierung‘. Über Jahrhunderte Rivalen, musste sich Siena schließlich Florenz politisch geschlagen geben. Doch die Renaissance des Arnotals drang nur zögerlich in die gotische Stadt. Nur einige päpstliche Denkmäler wie die Bibliothek Pius III., die kleine Stadt Pienza oder auch die Fresken im Kreuzgang der Benediktiner von Monte Oliveto künden von der neuen Zeit.
Wir laden Sie herzlich zu dieser intensiven Siena-Betrachtung nach Bensberg ein.
Text: TMA, Bild: © PhillipC_CC BY 2.0 via Wikimedia Commons